Es gibt Tage, da wünsche ich mir ’ne Pumpgun. Eine Pumpgun für meinen Wecker. Unter der Bettdecke vorgezerrt, mit einem lauten und gefährlichen Ratsch-Ratsch entsichert und dann mit einem einzigen wunderbar satten Sound einfach den Wecker in Stücke gefetzt. Unnötig zu sagen, dass die Schlafzimmerwand das auch nicht überleben würde.
Egal!
So ein Tag war heute, als der Wecker ging. Ein Wish-a-Pumpgun-Tag sozusagen. Also, aus dem warmen, weichen und unvergleichlich zum Liegenbleiben verlockenden Bett gequält. Duschen. Zähneputzen. Schminken. Haare machen. Anziehen. Alles zusammen heute irgendwie ein besonderer Kraftakt. Mein Gähnen hat Monsterqualität, so sehr zerrt es an meinen Gesichtsmuskeln.
Als ich die Badezimmertür öffne, höre ich wie sich ein Kater die Treppe hochächzt. Er sitzt vor mir und blinzelt mich aus tief verschlafenen Augen an. Ich behaupte sogar, er schwankt und schielt, weil er so müde ist. Der zweite Kater kommt dazu, setzt sich daneben und sieht noch viel verpennter aus.
Mensch Jungs, ihr werdet aber echt alt.
Ich mache mich auf den Weg in die Küche, angele vorher noch die Zeitung aus dem Briefkasten. Als mein Finger über den Einschaltknopf der Kaffeemaschine schwebt, fällt mein Blick auf die Küchenuhr. Sie zeigt 4.05 Uhr.
„Stehengeblieben“, denke ich. Und nehme mir mein Handy, um die Uhr zu stellen. Die Uhr auf meinem Handy zeigt 4.05 Uhr!
4.05 Uhr!!!
Scheiße! Scheiße! Scheiße!
Da stehe ich bürofertig mitten in der Nacht in der Küche. Fix und fertig. Das darf doch nicht wahr sein. Der Wecker muss also so gegen 3.30 Uhr geklingelt haben. Wieso? Wieso denn bloß?
Und dann fällt es mir wieder ein. Ich hatte am Nachmittag zuvor ein kleines Nickerchen gemacht und den Wecker gestellt. Und den Wecker abends offensichtlich zwar aktiviert, nicht aber auf die normale morgendliche Weckzeit eingestellt.
Noch mal Scheiße!
Und jetzt? Zeitung lesen, Kaffee trinken, bügeln, Mails beantworten? Dann bin ich spätestens um 11 Uhr im Büro am Ende.
Also, ausziehen und geschminkt mit Unterwäsche ins Bett krabbeln. Zumindest kann man sich dann wie ein Filmstar fühlen. Die liegen ja auch immer mit Unterwäsche und frisch geschminkt im Bett.
Text: ©Andrea Steffen
Foto: ©Free-Photos / Pixabay
Zu den unmögllichen Geräuschen im Leben gehören neben dem Weckergeklingel Fingernägelkratzen auf Schiefertafel, Styroporgeknirsche und einige Songs von Helene Fischer.
Buck, ich frage mich gerade in welcher Reihenfolge ich diese Geräusche am schlimmsten finde. Ich glaube, das Kratzen auf Schiefertafeln ist mit Abstand das fieseste Geräusch. Vermutlich stirbt dieses Geräusch aber aus Gründen der Digitalisierung aus. Aber auch Schnarchen kann nervtötend sein oder Laubbläser oder Steine schneiden … oder…oder… oder…