Farewell Hobbit

Wenn ein ewig verfressener Kater, der für einen Happen Lachs oder rohe Pute früher fast durch einen Feuerreifen gesprungen wäre, plötzlich keinen Appetit mehr hat, weiß der Verstand Bescheid. Nur das Herz weigert sich.


Hobbit kam zu uns als ein vernachlässigtes, unterernährtes, traumatisiertes Bündel in Handgröße. Gerade mal fünf Wochen alt, an sich viel zu früh für die Abnabelung von der Mutter. Er hatte es schwer in den ersten Wochen. Wir päppelten ihn auf, trugen ihn in Merles altem Dydimos-Tuch herum, um ihm Körperwärme und Bewegung zu vermitteln. Eine Katzenmutter hätte ihn auch ständig abgeleckt, mit der Zunge sein Bäuchlein massiert und ihn immer wieder zum Trinken animiert.

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Bettgelage

Wie jetzt? DAS ist nicht mein Bett? Doch!

 

 Drei Dinge gehen gar nicht: Bett, Arbeitsplatte und Küchentisch. Die sind tabu. 

Bett sagt sowieso jeder, echt jeder! Jeder Tierkenner, -flüsterer, -wächter, -pfleger und -besitzer. Tiere gehören nicht ins Bett. Echt jetzt! Unsere Kater wissen das auch. Glauben wir. Funktioniert ja auch einigermaßen, was Arbeitsplatte und Tisch angeht.

Es gibt Ausnahmen, die die Regel sind. Zum Beispiel dann, wenn abends die Tagesthemen vorbei sind, der ein oder andere Schnarcher von der Couch schon zu vernehmen ist, die Rollläden runtergelassen werden, wir das Licht im Erdgeschoss löschen. Dann entspinnt sich folgender Dialog: „Hast Du die Katzen gesehen, die waren doch gerade noch hier?“ „Nö.“ „Sind die draußen?“ „Kann sein.“ „Oder irgendwo im Haus?“ „Ja, kann auch sein.“ „Dann mach‘ mal die Tür zu, die schleichen sich sonst wieder ins Bett.“ „Bettgelage“ weiterlesen