Die morgendliche Stille ist ohrenbetörend.
Noch steht die Sonne tief, leckt mit ihren schräg einfallenden Strahlen die Regentropfen der Nacht von der weiß getünchten Verandabrüstung.
Eine Libelle nutzt die Umrandung für eine kleine Pause oder vielleicht beäugt sie auch die blaue Tasse mit dem ersten Kaffee des Tages.
Im Apfelbaum summt und kreist es schon munter. Eine Hornisse klettert vorsichtig um die Zweige. Ob sie es auf die Wespen abgesehen hat oder die überreifen Äpfel ist nicht zu erkennen. Aus dem nahen Schilf ist das dumpfe „Dung Dung“ irgendeines Wasservogels zu hören. Ein erstes Motorboot tuckert in noch verhaltenem Tempo übers Wasser. Das nimmt der Hahn im Garten zum Anlass sein kräftiges Organ erschallen zu lassen. Weithin hört man sein Geschrei und prompt antwortet ein Hahn vom gegenüberliegenden Ufer. So geht es eine Weile. Hahn-Pingpong. Ich drehe die Kaffeetasse in den Händen und muss grinsen. Jeden Morgen das gleiche Spiel.