Es geht nie auf die sanfte Tour. Leider.
Tragekorb auf, Katze gepackt, Tragekorb zu.
Eine Schrecksekunde herrscht Ruhe im Korb und dann setzt es ein. Das Jammern! Ich bugsiere Katze plus Korb auf den Beifahrersitz und schnalle beide fest. Ordnung muss sein. Eine Nachbarin kommt vorbei. „Och, hat sie sich schwer verletzt?“ „Nein, wir fahren zum Impfen.“ Das Gesicht meiner Nachbarin drückt ungefähr folgendes aus „Alles klar, draußen den King of Currywurst geben und bei dem Anblick einer Spritze in Ohnmacht fallen.“ Sie hat Recht. Und sie ist verheiratet. Sie weiß, wovon sie spricht.
Ich starte den Wagen, der Kater jankt. Er starrt mich aus riesengroßen Augen mitleidheischend durch die Schlitze des Korbes an. Kacke! Darauf kann ich gar nicht. Ich murmele beruhigende Worte. Der Kater greint. Ich tituliere ihn wahlweise mit so schwachsinnigen Koseworten wie Muckelbär, Schnöckelein und Miezemausi! Hilft nichts. Ich könnte das Radio aufdrehen, aber das wäre ein zusätzlicher Stressfaktor für das Tier. Das kann ich nicht wirklich gebrauchen.
An der Ampel lasse ich das Fenster herunter. Ich brauche Luft. Der Fahrer neben mir auf der Abbiegespur guckt irritiert. Ich grinse debil und lasse die Scheibe wieder hoch. Der Kater maunzt was das Zeug hält. „It’s Showtime, Baby!“ weiterlesen