Veganes Granola mit fünf Fliegen

 

Mixen possible
In Sydney hat es mich gepackt. An der Kehle sozusagen. Mein erstes Granola. Ich hätte mich drin suhlen können. Die Portion war aber zu klein für meine … sagen wir mal Ausmaße.
Fortan konnte ich also ohne Granola nicht mehr leben. Gibt’s ja auch im Supermarkt. Kann man kaufen, muss man aber nicht. Kann man auch selber machen. Fix Tante Google befragt und siehe da, das meiste davon wird eh im heimischen Vorratsschrank gehortet, z.B. Haferflocken, Nüsse, Weizenkleie, Ahornsirup oder Honig, Öl, Sonnenblumenkerne, Rosinen, getrocknete Aprikosen usw. Fliegen übrigens eher so als Begleiterscheinung. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und seitdem … fantasiere ich. Regelmäßig. Aber nicht nur. Ich mag es ja gerne strukturiert. Und ich plane gerne. Und Ordnung finde ich auch einfach großartig. 

Und da dachte ich mir, Granola geht auch geordnet. Paranüsse zum Beispiel kann man prima sortieren, Cranberries auch; sogar Haferflocken, wenn man Geduld hat. Hab‘ ich nicht, falls sich jetzt jemand Hoffnung macht. Und so hab‘ ich das mal in Einzelteile zerlegt und ziemlich viel Spaß dabei gehabt. 

Die Zutaten

Der Grund für den Titel ist übrigens folgender:

Fliege 1 = saugutes, leckeres, gesundes Granola

Fliege 2 = Vorratsschrank aufgeräumt

Fliege 3 = Küche duftet wie an Weihnachten

Fliege 4 = Spaß gehabt an diesem Miniprojekt

Fliege 5 = Ernährungsgewissen beruhigt 

 Und wer jetzt Bock hat es nachzumachen. So einfach geht’s: 

Ab damit aufs Blech

 

  • 200 g Haferflocken
  •  30 g Kokosflocken
  •  20 g Haselnüsse
  •  50 g Paranüsse
  •   5 g Kürbiskerne
    (Tüte fast leer)
  •  10 g Sonnenblumenkerne
  •  17 g Weizenkleie
    (war dann auch alle)
  • Trocken aufbewahren

    2 EL Ahornsirup

  •   1 EL Rapsöl
  •  50 g getrocknete Cranberries
  •  30 g Sultaninen 

Nüsse hacken, alles außer den Trockenfrüchten mischen, auf ein Backblech streichen, bei 150°C Umluft im Backofen ca. 45 min braun rösten, mehrmals dabei wenden. Schon mal Kaffee trinken oder einen Hugo. Anschließend Trockenfrüchte nach dem Erkalten untermischen. Ab in die Tupperdose. 

Mit Früchten & Joghurt ein Genuss
Ergibt ca. 40 Eßlöffel! Wohl bekomm‘s!  

Rezept, Text und Fotos: ©Andrea Steffen

 

 

 

Yummy – Down under – Teil 3

Erster Tag direkt nach der Ankunft: Ich fühle mich verfolgt vom Essen in Melbourne. An jeder verdammten Straßenecke duftet es einfach nur himmlisch. Köstliche Schwaden von gebratenem Grillgut wabern mir aus kleinen Take-aways entgegen. Bäckereien verführen mit dem Duft von frisch gebackenen Muffins, Vanilla-Slices und Banana Bread, grundsätzlich natürlich homemade, organic und ganz ganz sicher auch so kalorienschwer, dass ich die South Bank dreizehn Mal rauf und runter laufen muss, um das abzutrainieren, was ich mir mit einem einzigen „Original Devonshire Tea“ aus einer der zahlreichen Brasserien auf die Hüften packe. Finest English Tea, wholewheat scones, locally produced cream and spring strawberry jam. Gleich daneben ein Stand, der frische Früchte zu Saft presst. Es ist warm. Man soll viel trinken, wenn es so warm ist. Hach! Delicious!

Die Laneways – herrliche Schlemmermeile in Melbourne
In den sog. Laneways, ähnlich unseren Altstadtgassen, nur enger und noch voller, wird es noch besser. Winzige Restaurants mit nur einem Tischchen locken mit clever platzierten Speisekarten. Menschen beim Lunchen sind nicht zu übersehen. Sie dippen frische Ciabatta in köstlich aussehende Saucen, spießen glänzende schwarze Oliven mit Gabeln auf und nippen dazu an fruchtigem Weißwein.

 

Jugendliche tragen riesige Pizzaschachteln durch die Straßen und ziehen eine Knoblauchwolke hinter sich her und die Möwen am Yarra River beäugen gierig Menschen in der Mittagspause mit ihren Fish & Chips auf dem Schoß.

 

Lemon Lime Bitter – das zischt!
Alles in allem kann man in Australien hervorragend essen. Die Küche ist so kunterbunt wie die Bevölkerung. Die Aussies sind Gourmants. Die Qualität überzeugt, Frische sowieso und auch die Zubereitung von typisch australischen Gerichten ist oft erstaunlich schmackhaft und auf den Punkt gewürzt. Leider hat gutes Essen in Australien seinen Preis.

 

Das Grundnahrungsmittel Wein beispielsweise kostet durchschnittlich 8 AUD das Glas, ein Latte – ebenfalls Grundnahrungsmittel – mit whole fat oder skimmed milk beläuft sich auf rund 4,50 AUD. Kaffee ist hier mittlerweile zum Kultobjekt geworden. Es gibt den sog. Babyccino sogar für Babies als aufgeschäumte Milch. So zieht man sich seine spätere Klientel heran. Eine Kugel Eis ist für ebenfalls 4,50 AUD zu haben. Genau, eine einzige! Spaghetti mit Garnelen gibt’s für ca. 20 AUD, die mit fangfrischen Venusmuscheln für 27 AUD, ein Kängurufilet ab 32 AUD, wobei die Australier das ja nicht essen. Mir hat’s gemundet.

Victoria Market/Melbourne

 

 

Preiswerter kann man sich auf dem Markt eindecken, Kartoffeln gibt’s für nur 1,50 AUD, ein Kilo Äpfel 2 AUD, weil nämlich im Winter Saison ist, Kirschen für 8 AUD im Sonderangebot direkt vom Straßenrand. Und dabei lernt man: X-Mas time is cherry time. Passt ja auch farblich hervorragend.

 

Eine Flasche Orangensaft kostet zwischen 5 und 8 AUD, eine Flasche Mineralwasser um die 3 AUD, gibt es aber auch für 75 cent, alles in allem ist Essen und Essengehen für den europäischen Geldbeutel ein teures Vergnügen. Sehr willkommen waren da diverse Bed & Breakfast-Arrangements, bei denen man einen Frühstückskorb, den sog. Breakfast-Hamper dezent morgens vor die Tür gestellt bekam und damit gleich für den Mittag mit versorgt war.
Breakfast in Australia
Trotz der vergleichsweise hohen Lebensmittelpreise habe ich jetzt nicht unbedingt gedarbt, denn wo kann man schon fangfrische Austern oder Schnapper essen, mitten im deutschen Winter das Müsli mit Melone und Erdbeeren aufpeppen und in Käsereien und Vineyards direkt beim Hersteller Frisches und Gelagertes und Hochprozentiges und Leckeres und Gehaltvolles verkosten und sich für das nächste Picknick am Strand eindecken.
Apropos Vineyards bzw. Winerys, Weingüter gibt es in Hülle und Fülle, ein bisschen von der Küste entfernt, oft kombiniert mit Unterkünften und Restaurants. Man kann Degustationen buchen oder auch einen Tag im Weinberg. Neben vortrefflichen Rebensäften gibt es erstklassige geistreiche Tröpfchen. Und den Wagen lässt man dann besser stehen… womit wir beim nächsten Thema sind.

 

Fortsetzung folgt

Text und Fotos: ©Andrea Steffen

 

Die Diät

 


Ich weiß, ich weiß! Ihr habt alles schon versucht. Alles!

Null-Diät, abends keine Kohlenhydrate, Weight Watchers, Eiweißdiät, Fasten und Entschlacken, Sport und Mord, Fünf zu Zwei, Lebe vegan, Schlank im Schlaf, Shred-Diät, Zuckerlos glücklich, Obsttage, Kohlsuppe, 5 Mahlzeiten am Tag, 3 Mahlzeiten am Tag, 4 Liter eiskaltes Wasser am Tag, Trennkost, BCM, Gymnastik vor dem Aufstehen, nach dem Aufstehen und beim Aufstehen, SlimFast, SlimSlow, Pillekes, Brennesseltee und Sauerkrauteinlauf. 
Zwecklos! Ich sage Euch, alles zwecklos!

 

Denn ich habe sie jetzt entdeckt. Die ultimative, extrem einfache und außerdem höchst kreative Diät mit absoluter Erfolgsgarantie.Die Strickdiät! 

Am ersten Tag räume man seine Schubladen auf und finde Wolle. Die Bewegung wird den Stoffwechsel für die nächsten 12 Stunden befeuern.

 

Den zweiten Tag überlege man unentwegt, was man mit der Wolle tut. Aufgrund der erhöhten Gehirnaktivität ist ein durchaus nennenswerter verstärkter Kalorienverbrauch zu verzeichnen.

 

Am dritten Tag endlich nimmt man Wolle und Nadeln zur Hand und legt los. Derweil lässt man die Finger vor dem Fernseher abends von der Schokolade. 500 kcal gespart! MINDESTENS!

 

 

Das wiederholt man vom vierten bis neunten Tag. Bringt nach Adam Riese eine Kalorienersparnis von 3.000 Kalorien.

 

Am zehnten Tag sucht man den ganzen Tag seine Lesebrille, ohne die das Stricken nicht mehr funktioniert. Das Plus an Bewegung … siehe Tag 1.

 

Am elften bis fünfzehnten Tag wiederholt man die Strategie der Tage 4 bis 9, erhöht den Energieverbrauch durch das Stricken komplizierter Muster um das Siebenvierfünftelachte. 

 

Am sechzehnten Tag vernäht man Fäden, sticht sich 3 x in den Finger, blutet 33 kcal aufs Parkett und hüpft ein wenig herum. 

 

Am siebzehnten Tag schließlich schleppt man sich und das Gestrickte in den Garten, kniet nieder vor Mutter Natur und umschlingt einen Baum mit dem wollenen Gewebe. Dann bleibt man zur Erholung ein wenig im Beet liegen, bevor man das Handy zückt und alle Welt wissen lässt, dass man eine neue Diät erfunden hat.

 

Am achtzehnten Tag steigt man auf die Waage und misst den Erfolg!

Minus 227,5 g!
Wer sagt’s denn!
Text und Fotos: ©Andrea Steffen

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Die Sommerdiät

Irgendeine macht immer Diät. Und wie das so ist mit Diätierenden: sie sind mitteilsam. Natürlich reden sie vorzugsweise übers Essen, auch übers Trinken, am liebsten über beides. So auch neulich.

„Eine Diät im Sommer ist ja wirklich nicht schwer. Man kann zwischen so vielen Obstsorten wählen. Gestern habe ich mir eine halbe Melone aufgeschnitten.“ 

Soooo süffig!

„Ich auch, allerdings für die Caipi-Bowle.“ 

 

„Und die ganzen frischen Salate, die man so zaubern kann, einfach köstlich.“ 

Buchanan – Burger

„Hm, vor allem zu Hamburgern.“ 

 

„Auch das Trinken fällt viel leichter, wenn es so warm ist. Man soll ja viel trinken, wenn man abnehmen will.“ 

„Sehe ich auch so, am liebsten Hugo und Eiskaffee.“ 

 
„Übrigens sollte man abends Kohlenhydrate meiden. Also keine Spaghetti oder Pasta.“
 
„Vielleicht Spaghetti-Eis?“
 

Nachtisch, oder?

 

Kein Blick, kein Stutzen, nichts. NICHTS. Das nenne ich fokussiert. Meine Dozentin fährt fort:

„Was natürlich nicht fehlen darf, ist sich viel zu bewegen.“ 

„Gut, dann habe ich einen Vorschlag. Wir radeln zur Depesche nach Osterath, das sind von hier aus genau 7,8 km, dort gibt es selbstgemachten Hugo, nicht den aus der Flasche; sehr süffigen Wein, wenn Du Dein Trinksoll noch nicht erfüllt hast, außerdem ganz leichten, knusprigen Flammkuchen, dazu einen Spitzensalat und zum Nachtisch eine große Tasse Milchkaffee.“ 

Irgendwie verstehe ich nicht, dass meine Offerte so rundweg abgelehnt wurde. 
 
Text und Fotos: ©Andrea Steffen

 

Entspannt Euch!

 

Nein, ich habe noch nicht alle Geschenke zusammen. Ich habe aber schon welche besorgt, sogar drei Stück eingepackt und außerdem zwei Gespräche mit Experten geführt, die mich über den schnellsten Prozessor, die beste Grafikkarte, die Notwendigkeit von USB 3.0-Slots, die Vorteile einer matten Monitoroberfläche sowie die Möglichkeiten von SSD informiert haben.

 

Sieben verschiedene Sorten Plätzchen? WOW! Ich habe erst einmal Plätzchen gebacken und die sind auch schon weitestgehend aufgefuttert.

 

Nö, so richtig ernsthafte Gedanken über das Weihnachtsmenü habe ich mir noch nicht gemacht und Fleisch eingekauft und eingefroren habe ich schon gar nicht. Aber neue Tischdeko habe ich im Internet geordert. Und ein Päckchen für die Tafel gepackt. Das gebe ich dem Kind morgen mit in die Schule.

 

Eierlikör? Selbstgemacht? Muss man das machen? Mache ich nie, ist aber mal eine Idee.

 

Strohsterne? Was für Strohsterne? Ich bastele nie Strohsterne. Wieso nicht? Weil ich keinen Bock drauf hab‘. Und backe auch keinen Stollen selber. Das kann der Bäcker meines Vertrauens auch besser als ich. 


Wie viele Weihnachtsmärkte ich schon besucht habe? Nur einen und den auch nur im Vorbeigehen. Nächstes Wochenende besuche ich den wirklich schönen Handwerkermarkt in Neersen und das war’s dann auch.

Nein, ich habe weder Weihnachtskarten geschrieben noch welche bekommen. Also noch nicht. Und ich weiß wirklich noch nicht, was ich auf der Firmenweihnachtsfeier anziehe, vermutlich irgendwas mit Schwarz und vielleicht mit Glitzer oder auch nicht.
Ja klar habe ich schon Glühwein getrunken, den weißen. Köstlich. Ach so, ob ich welchen gekauft habe. Nee, wieso sollte ich? Ach so, weil das dazu gehört.
Ob mich das nicht nervös macht?

 

NEIN, das tut es nicht!!! 

 

Leute, die schon immer alles haben und sich trotzdem noch tierisch einen Kopp machen, die machen mich nervös. Heute ist der 10. – in Worten: der zehnte – Dezember und es wird sein wie jedes Jahr. Alles wird rechtzeitig fertig sein. Es wird auch noch Printen zu kaufen geben in der letzten Woche vor Weihnachten und Weihnachtsservietten und Kräuselband. Und wenn es keine Printen gibt, dann kaufen wir eben Lebkuchen. Und es wird auch noch Nüsse geben und auch noch Glühwein im Supermarkt.
Was ich stattdessen gemacht habe bis jetzt? Na ja, Schnee geschaufelt, eine tolle Ausstellung besucht, ein bisschen gelesen, im Internet gesucht, wie man Fersen bei Socken strickt und die Katzen beobachtet, wie sie die Pfoten im Schnee heben –  wie Primaballerinas beim Schwanensee. Zum Schießen! 

 

Und jetzt backe ich noch ein paar Plätzchen, aber bitte … entspannt Euch, Leute!
Bitte!!!  

 

Text & Foto: Andrea Steffen