Die Sommerdiät

Irgendeine macht immer Diät. Und wie das so ist mit Diätierenden: sie sind mitteilsam. Natürlich reden sie vorzugsweise übers Essen, auch übers Trinken, am liebsten über beides. So auch neulich.

„Eine Diät im Sommer ist ja wirklich nicht schwer. Man kann zwischen so vielen Obstsorten wählen. Gestern habe ich mir eine halbe Melone aufgeschnitten.“ 

Soooo süffig!

„Ich auch, allerdings für die Caipi-Bowle.“ 

 

„Und die ganzen frischen Salate, die man so zaubern kann, einfach köstlich.“ 

Buchanan – Burger

„Hm, vor allem zu Hamburgern.“ 

 

„Auch das Trinken fällt viel leichter, wenn es so warm ist. Man soll ja viel trinken, wenn man abnehmen will.“ 

„Sehe ich auch so, am liebsten Hugo und Eiskaffee.“ 

 
„Übrigens sollte man abends Kohlenhydrate meiden. Also keine Spaghetti oder Pasta.“
 
„Vielleicht Spaghetti-Eis?“
 

Nachtisch, oder?

 

Kein Blick, kein Stutzen, nichts. NICHTS. Das nenne ich fokussiert. Meine Dozentin fährt fort:

„Was natürlich nicht fehlen darf, ist sich viel zu bewegen.“ 

„Gut, dann habe ich einen Vorschlag. Wir radeln zur Depesche nach Osterath, das sind von hier aus genau 7,8 km, dort gibt es selbstgemachten Hugo, nicht den aus der Flasche; sehr süffigen Wein, wenn Du Dein Trinksoll noch nicht erfüllt hast, außerdem ganz leichten, knusprigen Flammkuchen, dazu einen Spitzensalat und zum Nachtisch eine große Tasse Milchkaffee.“ 

Irgendwie verstehe ich nicht, dass meine Offerte so rundweg abgelehnt wurde. 
 
Text und Fotos: ©Andrea Steffen