Verhör mit Lockenwicklern

Früher hatte ich jeden Samstag einen festen Termin. Und zwar um elf. Um elf Uhr deshalb, weil es Punkt zwölf Mittag gab. Nicht Mittagessen etwa. Nein, Mittag! 
Kurz vor elf stiefelte ich also die beiden Etagen zu meinen Großeltern hoch und wurde grundsätzlich von meiner Omma mit den Worten „Ach Kind, was haste denn da wieder an?“ im Empfang genommen. Mit meiner Art Mode zu interpretieren, war meine Omma nicht einverstanden. 

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Dennis und die Feinstaubbelastung

Alles fing mit der einfachen Frage an: „Hamwereigentlich noch Fliesen fürs Erdgeschoss?“ Die Antwort war klar und deutlich: „Jo!“ Das wiederum war der Auslöser dafür, dass ich mittels Lesebrille und Fingernagelprobe die Fliesen in unserem Erdgeschoss dahingehend untersuchte, ob der Fleck denn ein Dreckfleck oder ein Defektfleck war. Am Ende dieser maximal professionellen Analyse prankten locker mal 15 Post-Ists auf allen Fliesen mit Sprüngen, Rissen, Kitschen, Titschen und Splitterschäden. Dazu kam eine ebenfalls gesprungene Wandfliese im Badezimmer.
Der Fliesenleger unseres Vertrauens ließ einen fachmännischen Blick über die Chose gleiten. „Kann man machen“, war sein Urteil. Und in dem Moment denke ich noch, dass solche Sätze normalerweise in „… muss man aber nicht“ enden. Um es kurz zu machen: Eine Woche später schleppten drei Fliesenfachleute ihr ganzes Zeugs in unsere Bude. Der Chef vons Janze versicherte: „Wenn Du heute Nachmittag nach Hause kommt, Mädel, dann ist das hier gewuppt.“ 

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Der Sortieralgorithmus 

 

Sortiert!

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was das ist. Also ein Sortieralgorithmus. Ich weiß nur, dass Algorithmus etwas ist, was mit Mathe zu tun hat. Dass ich das nicht genauer weiß, ist allerdings nicht meine Schuld. Ich kann nichts dafür. Wohl aber meine Mathelehrer. Die konnten weder gut erklären, noch waren sie sonderlich sympathisch oder gutaussehend. Wozu also Mathe lernen?  „Der Sortieralgorithmus “ weiterlesen

Lost in Wuppertal 

 

Ehrlich Leute, ich weiß es doch auch nicht. Ich werde jetzt Statistiken führen. Es muss ein Gen sein. Ne Mutation vielleicht. Oder ich atme das wohl ein. Ein Virus. Das könnte sein. Wie auch immer… es geschah jedenfalls in Wuppertal. 

Ich treffe mich regelmäßig mit ein, zwei Freundinnen aus dem Sauerland auf halber Strecke. Als Vorwand dient uns ein kulturelles Event. Abgerundet wird dieses durch exzessives Klönen. Das wiederum wird begleitet von kulinarischen Genüssen samt etlichen Heiß- und Kaltgetränken. Soweit so gut. Dieses Mal sollte es die Ausstellung von Degas&Rodin  im „Von der Heydt-Museum“ in Wuppertal sein. Ich hatte bereits ein naheliegendes Parkhaus ausgeguckt, Preise ermittelt, Öffnungszeiten, Gehzeit bis zum Museum und alles in den Navi gehackt. Kontrolle ist gut. Dachte ich.

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Bettgelage

Wie jetzt? DAS ist nicht mein Bett? Doch!

 

 Drei Dinge gehen gar nicht: Bett, Arbeitsplatte und Küchentisch. Die sind tabu. 

Bett sagt sowieso jeder, echt jeder! Jeder Tierkenner, -flüsterer, -wächter, -pfleger und -besitzer. Tiere gehören nicht ins Bett. Echt jetzt! Unsere Kater wissen das auch. Glauben wir. Funktioniert ja auch einigermaßen, was Arbeitsplatte und Tisch angeht.

Es gibt Ausnahmen, die die Regel sind. Zum Beispiel dann, wenn abends die Tagesthemen vorbei sind, der ein oder andere Schnarcher von der Couch schon zu vernehmen ist, die Rollläden runtergelassen werden, wir das Licht im Erdgeschoss löschen. Dann entspinnt sich folgender Dialog: „Hast Du die Katzen gesehen, die waren doch gerade noch hier?“ „Nö.“ „Sind die draußen?“ „Kann sein.“ „Oder irgendwo im Haus?“ „Ja, kann auch sein.“ „Dann mach‘ mal die Tür zu, die schleichen sich sonst wieder ins Bett.“ „Bettgelage“ weiterlesen