Corona-Tagebuch – 5. Eintrag

Auf Twitter las ich heute folgenden Post: „Und vielleicht kommt es am Ende nur darauf an, mit welchen Menschen man sich umgibt.“

Der Satz geht mir seitdem im Kopf rum. Das Thema beschäftigt mich schon lange. Die Corona-Krise holt aber den Umgang miteinander für mich in den Vordergrund. Ich spüre, dass ich zusehends an meine Toleranzgrenze stoße im Kontakt mit anderen. Und damit meine ich nicht die vielen nicht wirklich humorvollen, manchmal sehr flach unter der Gürtellinie angelegten Memes und Videos, die mir WhatsApp in den Alltag spült. Ich meine das, was ich zu hören bekomme in den letzten Tagen.

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Corona-Tagebuch – 4. Eintrag

Ist das nicht der Hammer, mit welchen kreativen Ideen sich die Menschen in Zeiten von Corona zu helfen wissen? Gaststätten stellen auf Take away um, aus Bettlaken und Trockentüchern entstehen Mundschutz-Masken, eine Eisdiele produziert jetzt Nudeln und beliefert den Edeka damit, innerhalb eines einzigen Tages entsteht ein Gabenzaun an der Willicher Stadtschmiede, in Facebook kursieren die tollsten diy-Ideen.

Den Vogel hat aber meine Mutter heute abgeschossen.

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Corona-Tagebuch – 3. Eintrag

Gestern sprach ich in meinem Blogeintrag davon, dass vermutlich unsere mentale Stabilität maßgeblich dafür verantwortlich sein wird, wie wir durch diese vermaledeite Corona-Krise kommen. Und dabei war ich ehrlich gesagt ganz schön durch den Wind. Emotional angeschlagen.

Kein Wunder, wenn eine schlechte Nachricht nach der anderen auf einen einprasselt. Wenn man sich Sorgen macht um seine Liebsten. Wenn nichts mehr ist, wie es war und wenn man auf das verzichten muss, was einem normalerweise Halt und Zuversicht gibt. Nämlich Gruppenkuscheln. Ihr wisst, was ich meine.

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Corona-Tagebuch – 2. Eintrag

Heute früh habe ich unter der Dusche in die Armbeuge geniest. Die Hust- und Niesetikette (das Wort des Jahres 2020?) habe ich schon mal verinnerlicht. Aber auch sonst hat Corona mich am Wickel.

Wenn jemand fragt, sage ich, dass es mir gutgeht. Weil ich es guthabe. Alle in meinem Umfeld sind gesund. Bisher konnte ich auch noch im Büro arbeiten, d.h. ich konnte überhaupt arbeiten und bin noch nicht nach Hause geschickt worden. Und falls doch, arbeite ich in einem Unternehmen, das mit Sicherheit kulante Regelungen für seine Mitarbeiter finden wird. Ich muss nicht befürchten jetzt oder später gekündigt zu werden.

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Corona-Tagebuch – 1. Eintrag

Ich hadere direkt mit dem Titel. Darf ich das so nennen, wo ich doch kein Corona oder besser gesagt COVID-19 habe? Noch nicht habe, muss man ja sagen. Den Experten zufolge werden ca. 60-70 Prozent der Bevölkerung daran erkranken und damit eine so hohe Immunität erzeugen, dass dem Virus sozusagen die Grundlage zum Überleben entzogen wird.

Und schon wieder. Darf ich sowas schreiben im Moment? Überleben! Wo es für so viele genau darum jetzt geht. Um das nackte Überleben auf der Intensivstation. Um das Überleben von großen und kleinen Unternehmen, von der Lufthansa und TUI bis zum soeben eröffneten Friseursalon und der Kneipe um die Ecke. Vom Überleben in den eigenen vier Wänden, wenn so gar keiner da ist, der sich kümmert. Um das mentale Überleben für mehr Menschen als wir vermutlich ahnen im Moment.

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